2. - 6. August 2021

Neu auf der DNotI-Homepage

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2. - 6. August 2021

 

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl der wichtigsten in der vergangenen Woche in die Datenbank DNotI-Online-Plus eingestellten Gerichtsentscheidungen, Arbeitshilfen und Links.

Da instanzgerichtliche Entscheidungen oftmals erst längere Zeit nach Verkündung rechtskräftig werden oder uns erst mit einiger Verspätung bekannt werden, weicht das Entscheidungsdatum ggf. deutlich vom Versanddatum dieses Newsletters ab. Wir bitten insoweit um Verständnis.

 

Aktuelles

 

Gesetz zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts verkündet

Das Gesetz zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts ist am 22. Juli 2021 im Bundesgesetzblatt verkündet worden (BGBl. I, 2947). Der Volltext kann hier abgerufen werden.

 

Entscheidung der Woche

 

HöfeO § 2 lit. b; HöfeVfO § 6 Abs. 4
(Kein) Hofzugehörigkeitsvermerk bei einem zum Hof gehörenden GbR-Anteil

1. Hat über eine Beschwerde gegen eine Entscheidung des Grundbuchamts der Landwirtschaftssenat des Oberlandesgerichts anstelle des funktionell zuständigen Zivilsenats entschieden, kann eine Rechtsbeschwerde auf diesen Verfahrensverstoß nicht gestützt werden (Abgrenzung von Senat, Urteil vom 13. Dezember 1991 – LwZR 2/91, NJW-RR 1992, 1152).
2. Für einen zum Hof gehörenden Anteil an einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) sind keine wechselseitigen Hofzugehörigkeitsvermerke auf dem Grundbuchblatt des Hofes und dem Grundbuchblatt von Grundstücken der GbR einzutragen; ein entsprechendes Ersuchen des Landwirtschaftsgerichts muss das Grundbuchamt ablehnen.

BGH, Beschl. v. 30.4.2021 – BLw 2/20

 


Immobilienrecht/allg. Zivilrecht

 

BGB § 883 Abs. 2 S. 1
Keine Einzelfreigabe von Wohnungen aus einer Vormerkung nach Teilung eines Grundstücks in Wohnungseigentum

Wird bei Teilung eines Grundstücks in Wohnungseigentum eine zuvor bestehende Auflassungsvormerkung in den einzelnen Wohnungsgrundbuchblättern vermerkt, können später nicht einzelne Wohnungen aus der Vormerkung „freigegeben“ werden. Die Vormerkung kann nur insgesamt gelöscht werden.

OLG Frankfurt, Beschl. v. 16.11.2020 – 20 W 252/19

 


Gesellschaftsrecht

 

FamFG § 375 Nr. 15; PartGG § 10 Abs. 1; HGB §§ 145 Abs. 1 Var. 1, 146 Abs. 1 S. 1, 147 Hs. 2
PartG: Abberufung als Liquidator aus wichtigem Grund

Hat das Registergericht gegenläufige Anträge zur Abberufung der zu Liquidatoren bestellten früheren alleinigen Gesellschafter einer im Partnerschaftsregister des Amtsgerichts eingetragenen Partnerschaftsgesellschaft zurückgewiesen, weil es rechtsirrtümlich angenommen hat, es könne die gegenseitigen und widersprüchlichen Darstellungen im registerrechtlichen Verfahren nicht abschließend als richtig oder falsch prüfen und feststellen und kommt der Senat bei seiner Bewertung zur Annahme des Vorliegens eines wichtigen Grundes für die Abberufung (wenn z. B. – so hier – schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten der vorhandenen, heillos miteinander zerstrittenen bzw. verfeindeten Abwickler eine ordnungsgemäße Abwicklung nicht erwarten lassen), so führt dies zum Erfolg des Rechtsmittels im Sinne einer Abberufung als Liquidator und Zurückverweisung an das Registergericht zur Bestellung eines neuen Liquidators.

OLG Düsseldorf, Beschl. v. 9.4.2021 – 3 Wx 63/20

 


Steuerrecht

 

ErbStG a. F. §§ 13a, 13b; ErbStG § 3 Abs. 1 Nr. 4; BewG §§ 158, 160
Zur Begünstigung land- und forstwirtschaftlichen Vermögens bei der Erbschaftsteuer

1. Der Umfang des der Steuerbegünstigung nach §§ 13a, 13b ErbStG a. F. zugänglichen land- und forstwirtschaftlichen Vermögens bestimmt sich nach bewertungsrechtlichen Kriterien.
2. Der bewertungsrechtliche Begriff des land- und forstwirtschaftlichen Betriebs ist tätigkeitsbezogen.
3. Einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb kann auch derjenige unterhalten, dem weder am Grund und Boden noch am Besatz das Eigentum zusteht.
4. Nutzt ein solcher Betriebsinhaber die Betriebsmittel auf Grundlage von Nießbrauchrechten, können diese Rechte zum Wirtschaftsteil seines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs gehören.

BFH, Urt. v. 25.11.2020 – II R 9/19

 

GrEStG § 17; BewG § 151; AO § 171 Abs. 10
Ablaufhemmung gem. § 171 Abs. 10 AO

Ein Bescheid über die gesonderte Feststellung der Grundbesitzwerte löst eine Hemmung des Ablaufs der Festsetzungsfrist nach § 171 Abs. 10 AO für den Grunderwerbsteuerbescheid aus.

(Leitsatz der DNotI-Redaktion)

FG Münster, Urt. v. 18.3.2021 – 8 K 3173/18 GrE

 


Notarrecht/Verfahrensrecht

 

ZPO § 383 Abs. 1 Nr. 6; BNotO § 18 Abs. 2
Vernehmung eines Notars als Zeugen eines verstorbenen Erblassers

Ein zur Verschwiegenheit verpflichteter Notar kann nicht auf der Grundlage einer mutmaßlichen Einwilligung eines verstorbenen Erblassers als Zeuge über dessen Willensbildung bei Abfassung seiner letztwilligen Verfügung vernommen werden. Maßgeblich ist insoweit allein die Befreiung von der Pflicht zur Verschwiegenheit durch die Aufsichtsbehörde (§ 18 Abs. 2 Hs. 2 BNotO).

OLG Frankfurt, Beschl. v. 18.3.2021 – 20 W 275/19

 


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