7. - 11. Juni 2021

Neu auf der DNotI-Homepage

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7. - 11. Juni 2021

 

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl der wichtigsten in der vergangenen Woche in die Datenbank DNotI-Online-Plus eingestellten Gerichtsentscheidungen, Arbeitshilfen und Links.

Da instanzgerichtliche Entscheidungen oftmals erst längere Zeit nach Verkündung rechtskräftig werden oder uns erst mit einiger Verspätung bekannt werden, weicht das Entscheidungsdatum ggf. deutlich vom Versanddatum dieses Newsletters ab. Wir bitten insoweit um Verständnis.

 

Entscheidung der Woche

 

BeurkG § 17 Abs. 1
Amtspflichtverletzung; kein Indiz für unklare Formulierung bei unterschiedlicher Auslegung durch Instanzgerichte

Eine amtspflichtwidrige unklare Formulierung i. S. d. § 17 Abs. 1 BeurkG lässt sich nicht bereits daraus ableiten, dass die Vertragsparteien in einem Zivilprozess über die Auslegung des Vertrags streiten und Gerichte unterschiedlicher Instanzen den Vertrag unterschiedlich auslegen.

(Leitsatz der DNotI-Redaktion)

BGH, Beschl. v. 22.3.2021 – NotSt(Brfg) 5/20

 


Immobilienrecht/allg. Zivilrecht

 

BGB § 906 Abs. 2 S. 2
Keine Haftung des Eigentümers als Zustandsstörer bei Fahrlässigkeit eines Mieters

Der vermietende Eigentümer (hier: Teileigentümer) haftet nicht als Zustandsstörer, wenn der Schaden zwar von einem in seinem Eigentum stehenden Bauteil bzw. Gerät ausgeht, aber allein auf eine fahrlässige oder vorsätzliche Handlung des Mieters zurückzuführen ist; nur wenn feststeht, dass die Beschaffenheit des Bauteils bzw. Geräts nicht ordnungsgemäß war und für den Schadenseintritt zumindest mitursächlich gewesen sein kann, kann der Schaden in wertender Betrachtung (auch) dem Eigentümer zuzurechnen sein.

BGH, Urt. v. 18.12.2020 – V ZR 193/19

 

BGB § 1004 Abs. 1 S. 2
Zum Inhalt einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit

1. Die Aufbringung einer Schicht Unterboden auf einem Grundstück kann eine Beeinträchtigung des Eigentums i. S. v. § 1004 BGB darstellen.
2. Eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit, die berechtigt, „eine Erdgasleitung mit Kabel und Zubehör in einem Schutzstreifen von 10 m Breite zu errichten, zu betreiben, zu unterhalten, instandzusetzen, zu erneuern, zu beaufsichtigen oder zu entfernen und zu diesem Zweck (die betroffenen Grundstücke) zu benutzen oder von beauftragten Dritten benutzen zu lassen“, verpflichtet den Grundstückseigentümer nicht, eine Geländeanpassung zu dulden.

(Leitsätze der DNotI-Redaktion)

OLG Brandenburg, Urt. v. 12.11.2020 – 5 U 40/20

 


Familienrecht

 

BGB §§ 1355 Abs. 1 S. 1, 1754 Abs. 1, 1757 Abs. 1, 1767 Abs. 2 S. 3
Anfechtbarkeit einer Adoptionsentscheidung

Wird in einer Adoptionsentscheidung der Ehename des Anzunehmenden in gesetzeswidriger Weise bestimmt, so ist die Entscheidung insoweit mit der Beschwerde anfechtbar. Dem steht nicht entgegen, dass § 197 Abs. 3 S. 1 FamFG die Anfechtbarkeit eines Beschlusses, durch den das Gericht die Annahme als Kind ausspricht, grundsätzlich ausschließt.

OLG Hamm, Beschl. v. 20.11.2020 – 7 UF 142/20

 


Erbrecht

 

BGB § 2215
Zu den Mitwirkungspflichten bei der Erstellung eines notariellen Nachlassverzeichnisses

Ein Auskunftsverpflichteter, der ein in Anwesenheit des Berechtigten aufgenommenes notarielles Nachlassverzeichnis erstellen lassen muss, kann sich nicht darauf berufen, dass der Notar keinen Beurkundungstermin vergeben habe, wenn er dem Notar trotz mehrfacher Nachfrage die Kontaktdaten des Berechtigten nicht mitgeteilt hat.

(Leitsatz der DNotI-Redaktion)

OLG Koblenz, Beschl. v. 14.10.2020 – 12 W 291/20

 


IPR und ausländisches Recht

 

BGB § 1564; EGBGB Art. 17; Rom-III-VO Art. 5, 7, 8; FamFG §§ 107, 108, 109
Scheidung in gegenseitigem Einvernehmen vor einem nicaraguanischen Notar; keine Anerkennung im Inland

Die Scheidung in gegenseitigem Einvernehmen vor einem nicaraguanischen Notar ist eine Privatscheidung ohne konstitutiven Hoheitsakt. Eine Anerkennung im Inland kommt bei Anwendung des deutschen Scheidungsstatuts nicht in Betracht.

KG, Beschl. v. 1.12.2020 – 1 VA 1001/20


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