15. - 19. Juni 2020

Neu auf der DNotI-Homepage

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15. - 19. Juni 2020

 

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl der wichtigsten in der vergangenen Woche in die Datenbank DNotI-Online-Plus eingestellten Gerichtsentscheidungen, Arbeitshilfen und Links.

Da instanzgerichtliche Entscheidungen oftmals erst längere Zeit nach Verkündung rechtskräftig werden oder uns erst mit einiger Verspätung bekannt werden, weicht das Entscheidungsdatum ggf. deutlich vom Versanddatum dieses Newsletters ab. Wir bitten insoweit um Verständnis.

 

Aktuelles

 

Regierungsentwurf für ein "Zweites Corona-Steuerhilfegesetz"

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, in welchem insbesondere die Anpassung der Umsatzsteuer vom 1.7.2020 bis 31.12.2020 vorgesehen ist. Der Regierungsentwurf kann hier abgerufen werden.

 

Entscheidung der Woche

 

GmbHG § 5a
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt): Eintragung unter der Firma “gUG (haftungsbeschränkt)“

Eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) kann mit „gUG (haftungsbeschränkt)“ eingetragen werden.

BGH, Beschl. v. 28.4.2020 – II ZB 13/19

 


Familienrecht

 

FamFG § 156 Abs. 2
Vollstreckbarkeit einer Elternvereinbarung zum paritätischen Wechselmodell

Haben die Kindeseltern die Fortführung eines Wechselmodels vereinbart, nach dem die Kinder sich wöchentlich abwechselnd in ihren Haushalten aufhalten sollten, und zwar beginnend mit der 2. Kalenderwoche bei der Kindesmutter und mit anschließendem Wechsel „jeweils montags nach der Kita bzw. der Schule durch Abholung des dann betreuenden Elternteils“, bestehen keine Zweifel an der Vollstreckbarkeit dieser Regelung. Vielmehr war jeder Elternteil zur entsprechenden Herausgabe der Kinder durch Zulassung der Abholung durch den anderen am entsprechenden Montag sowie dazu verpflichtet, sich in der dem anderen Elternteil zugewiesenen Betreuungszeit jeglicher Einflussnahme auf die Kinder wie auch des Umgangs mit diesen zu enthalten. (vgl. in diesem Zusammenhang auch die weiteren zur Veröffentlichung bestimmten Senatsentscheidungen in den Verfahren 10 UF 270/19, 10 UF 16/20 und 10 WF 186/19)

OLG Celle, Beschl. v. 31.1.2020 – 10 UF 10/20

 

VersAusglG §§ 6 Abs. 1 Nr. 3, 19 Abs. 1 Nr. 1, 20 Abs. 1 S. 1 u. Abs. 3, 22, 25 Abs. 1, 2 u. 4, 53; VAHRG a. F. §§ 2, 3b Abs. 1 Nr. 2 S. 1; BGB a. F. § 1587f
Ausschluss des verlängerten schuldrechtlichen Versorgungsausgleichs

Die Regelung des § 25 Abs. 2 VersAusglG, wonach der verlängerte schuldrechtliche Versorgungsausgleich ausgeschlossen ist, wenn die Eheleute das Anrecht durch Vereinbarung vom Wertausgleich bei der Scheidung ausgenommen haben, ist bei Fällen, in denen wegen der Anwendbarkeit alten Rechts den Eheleuten allein ein schuldrechtlicher Ausgleich des Anrechts möglich war, einschränkend auszulegen.

OLG Hamburg, Urt. v. 30.8.2019 – 2 UF 74/18

 


Erbrecht

 

BGB §§ 2211, 2212; ZPO § 148
Keine Prozessführungsbefugnis der Erben bei Testamentsvollstreckung

1. Bei Anordnung einer Testamentsvollstreckung kann ein der Verwaltung des Testamentsvollstreckers unterliegendes Recht nach § 2212 BGB nur vom Testamentsvollstrecker klageweise geltend gemacht werden. Klagen der Erben sind hingegen unzulässig.
2. Bei Anordnung der Testamentsvollstreckung entfällt mit Blick auf § 2211 BGB die Verfügungsbefugnis des Erben bereits vom Erbfall an und nicht erst mit Annahme des Testamentsvollstreckeramts. Dies gilt gleichermaßen für die durch § 2212 BGB angeordnete alleinige Prozessführungsbefugnis des Testamentsvollstreckers. (Leitsätze der DNotI-Redaktion)

OLG Köln, Urt. v. 30.10.2019 – 16 U 59/19

 


Gesellschaftsrecht

 

HGB § 160
Außenhaftung eines Kommanditisten für Altverbindlichkeiten

1. Im Falle der Herabsetzung des Haftkapitals ist eine vormals begründete Außenhaftung des Kommanditisten für Altverbindlichkeiten analog § 160 HGB auf fünf Jahre begrenzt.
2. Für den Fristbeginn des § 160 HGB ist nicht erst auf die spätere Eintragung der Herabminderung der Haftsumme in das Handelsregister abzustellen, wenn die Gläubiger bereits zuvor positive Kenntnis von der Herabsetzung des Haftkapitals hatten (Anschluss an OLG Dresden, Beschluss vom 8. Juli 2019 – 8 U 925/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Oktober 2019 – 20 U 8/19; Abgrenzung zu OLG Düsseldorf, Urteil vom 1. August 2019 – I-6 U 156/18).

OLG Hamburg, Urt. v. 31.1.2020 – 11 U 90/19

 


Insolvenzrecht

 

InsO §§ 39 Abs. 1 Nr. 5, 135 Abs. 1 Nr. 1, 339; EGInsO Art. 103d
Anfechtungsausschluss nach § 339 InsO

1. Ist für die Rechtshandlung das Recht eines anderen Staats maßgebend, so wirkt es zum Nachteil des Anfechtungsgegners, wenn die ausländische Rechtslage im konkreten Fall ungeklärt ist.
2. Ein Erstattungsanspruch, der nach Maßgabe der früheren Rechtsprechungsregeln über den Eigenkapitalersatz vor diesem Zeitpunkt entstanden ist, kann auch nach dem 1. November 2008 unabhängig davon verfolgt werden, ob und wann ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

BGH, Urt. v. 12.12.2019 – IX ZR 328/18

 


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