16. - 20. September 2019

Neu auf der DNotI-Homepage

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16. - 20. September 2019

 

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl der wichtigsten in der vergangenen Woche in die Datenbank DNotI-Online-Plus eingestellten Gerichtsentscheidungen, Arbeitshilfen und Links.

Da instanzgerichtliche Entscheidungen oftmals erst längere Zeit nach Verkündung rechtskräftig werden oder uns erst mit einiger Verspätung bekannt werden, weicht das Entscheidungsdatum ggf. deutlich vom Versanddatum dieses Newsletters ab. Wir bitten insoweit um Verständnis.

 

Entscheidung der Woche

 

BGB §§ 125, 311b, 307 Abs. 1; BeurkG § 17a
Unwirksamkeit einer Reservierungsvereinbarung beim Bauträgervertrag

1. Schließen die Parteien eine Reservierungsvereinbarung vor Abschluss eines Grundstückserwerbsvertrages mit einem Bauträger, so bedarf diese der notariellen Beurkundung, wenn das Entgelt ca. 1,1 % des Kaufpreises beträgt und das Reservierungsentgelt verfallen soll, wenn der Kaufinteressent den Grundstückskaufvertrag nicht schließt.
2. Eine Klausel über ein Reservierungsentgelt ist gem. § 307 Abs. 1 BGB unwirksam, wenn die Reservierungsfrist sich bei Verzögerungen, die im Einflussbereich des Bauträgers liegen, nicht verlängert oder eine Verlängerung nur beim Überschreiten der Frist und nicht bei Verzögerungen während der Frist eintritt.

AG Dortmund, Urt. v. 21.8.2018 – 425 C 3166/18

 


Immobilienrecht/allg. Zivilrecht

 

BGB §§ 125, 177, 182 Abs. 1, 184 Abs. 1, 242; GO LSA § 70 Abs. 1, 2 u. 4; VOB/A § 18
Verpflichtungsgeschäft zulasten der Gemeinde; Anforderungen nach § 70 Abs. 1 GO LSA a. F.

1. Nach § 70 Abs. 1 GO LSA a. F. sind Willenserklärungen, durch die die Gemeinde verpflichtet werden soll, nur rechtsverbindlich, wenn sie handschriftlich vom Bürgermeister unterzeichnet und mit dem Dienstsiegel versehen sind. Fehlt das Dienstsiegel auf dem Zuschlagsschreiben, so ist der Bauvertrag im Vergabeverfahren nicht wirksam geschlossen worden. Zwar bedarf die Zuschlagserteilung nach § 18 VOB/A 2012 keiner besonderen Form; die Vorschriften der Gemeindeordnung regeln aber die Vertretungsmacht des Bürgermeisters und sind keine Bestimmung über die einzuhaltende Form.
2. Die in § 70 Abs. 4 GO LSA a. F. normierte Ausnahme vom Erfordernis des Absatzes 1, eine Erklärung im Geschäft der laufenden Verwaltung, ist nicht gegeben bei einem Bauauftrag, der integraler Bestandteil einer umfangreichen und aufwändigen Sanierung einer Kindertagesstätte ist.

OLG Naumburg, Beschl. v. 26.11.2018 – 2 U 38/18

 

BGB § 662
Grundgeschäft der Vollmachtserteilung; Abgrenzung zwischen Gefälligkeits- und Auftragsverhältnis

1. Hat der Auftraggeber die Vollmacht mit Rechtsbindungswillen erteilt und ist für den Auftragnehmer erkennbar, dass ein rechtliches und wirtschaftliches Interesse an der Durchführung des Auftrags besteht, so liegt der Vollmachtserteilung ein Auftragsverhältnis zugrunde.
2. Auch wenn der Auftraggeber auf eine Rechnungslegung zunächst verzichtet hat, kann die Pflicht zur Rechnungslegung jederzeit wieder aufleben, sofern sich im Nachhinein erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit des Auftragsnehmers ergeben. (Leitsätze der DNotI-Redaktion)

OLG Brandenburg, Urt. v. 2.4.2019 – 3 U 39/18

 

BGB §§ 1004 Abs. 1 S. 2, 1020, 1027, 1028, 1090 Abs. 1 u. 2
Dienstbarkeit zur Unterhaltung eines Fahrradunterstands

1. Eine Dienstbarkeit zu einem Unterhaltungs- und Wartungsrecht an einem Fahrradunterstand ist dahingehend auszulegen, dass das Unterstellen von Fahrrädern von der Nutzung mit umfasst ist.
2. Das Versperren eines von zwei Eingängen zum Fahrradunterstand stellt eine Behinderung der rechtmäßigen Ausübung der Dienstbarkeit dar. (Leitsätze der DNotI-Redaktion)

OLG Schleswig, Urt. v. 30.8.2018 – 11 U 131/17

 

FamFG § 109 Abs. 1 Nr. 1; ZPO § 24 Abs. 1; GBO § 22 Abs. 1
Internationale Zuständigkeit beim grundbuchrechtlichen Berichtigungsverfahren

Ist eine zweigliedrige Gesellschaft bürgerlichen Rechts, deren Gesellschafter miteinander verheiratet sind, Eigentümerin eines in Deutschland belegenen Grundstücks und überträgt ein ausländisches Gericht in einer güterrechtlichen Entscheidung einem Ehegatten den Gesellschaftsanteil des anderen, steht § 24 Abs. 1 ZPO der internationalen Zuständigkeit und damit der Anerkennung dieser Entscheidung in einem grundbuchrechtlichen Berichtigungsverfahren nicht entgegen.

BGH, Beschl. v. 16.5.2019 – V ZB 101/18

 


Gesellschaftsrecht

 

GmbHG § 40; GesLV § 2
Gesellschafterliste; Beifügung einer Veränderungsspalte

Außerhalb des Anwendungsbereich des § 2 Abs. 2 GesLV ist einer Gesellschafterliste nach § 40 GmbHG nicht zwingend eine Veränderungsspalte beizufügen.

KG, Beschl. v. 26.3.2019 – 22 W 81/18


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